Welches ist das richtige oder vielmehr das beste Navigationsgerät für das Motorrad? Garmin, TomTom oder Smartphone? Das ist mehr als eine Glaubensfrage - es ist schon eher eine Ideologie.
Daher will ich hier niemanden überzeugen, sondern nur darlegen, aus welchen Gründen ich mich für "meine" Lösung entschieden habe.
Ich benutze derzeit das Garmin Zumo 395 LM. Ein 'richtiges' Navigationsgerät hat gegenüber einem Smartphone für mich den großen Vorteil, dass es hardwareseitig an die teils extremen Bedingungen beim Einsatz auf dem Motorrad angepasst ist: Erschütterungen, Hitze oder Kälte, Regen. Der Nachteil, den Smartphones hier haben, wird erst ausgeglichen, wenn das TFT-Display des Motorrads es ermöglicht, durch Apple CarPlay oder Android Auto die Navigation im Display darzustellen und so das Smartphone in der Tasche bleiben kann, wie das bei der Africa Twin seit 2020 der Fall ist. Dann hat die Smartphone-Lösung natürlich eindeutig einen Kostenvorteil, denn das Smartphone ist sowieso schon vorhanden. Da meine AT von 2016 kein TFT-Farbdisplay hat, kommt ein Smartphone zur Navigation für mich nicht in Frage.
Bleibt zu entscheiden, ob Garmin oder TomTom. Ich sehe beim Garmin den großen Vorteil, dass man einfach in das System eingreifen kann. Man kann beliebige Fahrzeug-Symbole nutzen, die Straßen farblich anders darstellen und man kann vor allem andere Karten aufspielen, sogenannte OSM-Karten beispielsweise, die es kostenlos gibt. So habe ich neben der regulären, von Garmin bereitgestellten Karte immer auch eine topographische Karte installiert, die mir auch kleinste Wege anzeigt.
Außerdem kann ich beim Garmin einstellen, dass eine vorbereitete Route* nicht neu berechnet wird, wenn ich sie einmal verlasse (z.B. für einen spontanen Abstecher auf einen Feldweg). Ich habe es lieber, dass die ursprünglich geplante Route erhalten bleibt und navigiere dann selbstständig auf diese zurück. Alternativ kann ich mir auf der Karte außer der Route auch zusätzlich den Track* anzeigen lassen. So kann ich zwar die Route neu berechnen lassen, sehe mit dem Track aber immer noch den ursprünglich geplanten unveränderten Streckenverlauf.
Etwas eigenwillig ist das Garmin manchmal bei der Navigation. So werde ich, wenn ich manchmal Autobahn fahre, hin und wieder an einem Autobahnkreuz auf die Abbiegespur geleitet, nur um ein paar hundert Meter weiter wieder auf die ursprüngliche Autobahn zurückgeleitet zu werden...
Rätselhaft ist es mir bis heute auch immer noch geblieben, nach welchen Kriterien Garmin Abbiegehinweise gibt oder eben nicht. Folge ich z.B. einer Hauptstraße, wird an manchen Einmündungen ein Abbiegehinweis gegeben, um auf der Hauptstraße zu bleiben, an manchen nicht.
Hierzu zwei Beispiele:
* Route: Eine selbst oder automatisch vom Navigationsgerät oder einer Software zur Routenplanung erstellte Streckenführung. Das Gerät navigiert den Fahrer mittels Anweisungen die Strecke entlang.
* Track: Eine Reihe von zahlreichen Wegpunkten (eigentlich GPS-Koordinaten), die - miteinander verbunden - ebenfalls eine Wegstrecke ergeben, die aber unveränderlich ist, da die Wegpunkte fix sind. Das Navigationssystem gibt bei einem Track keine Fahranweisungen, sondern stellt die sich ergebende Wegstrecke lediglich graphisch dar.
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