Es hat für die letzten 10.000 km fast so lange gebraucht wie für die ersten 50.000, aber seit gestern steht die 60.000 auf dem Tacho!
Nach nunmehr also 60.000 km on- und offroad, auf allen Arten von Straßen und Wegen, wird es Zeit für eine Rundum-Bewertung der AT. Was ich früher schon als Kritik und über die Qualität geschrieben habe, bleibt weiter gültig. Aber wie gut ist die AT im Ganzen?
Sie hat das, was ich von Anfang an erwartet hatte, voll erfüllt: Sie ist als Reise-Enduro ein gelungener Kompromiss zwischen Straße und Gelände.
Ihre größte Stärke hat sie als Reisemotorrad: Eine komfortable Sitzposition, reichlich Federwege, die sanft über schlechte Straßen hinweggleiten lassen, ein ausgereiftes DCT und immer genug Leistung lassen keine Wünsche offen. Lediglich die Reichweite könnte etwas höher sein, die relativ geringe Zuladung war für mich als Einzelfahrer hingegen nie eine Einschränkung (beides ist ja bei der Modellpflege nachgebessert worden).
Dabei ermöglicht sie ebenfalls sportliches Fahren auf kurvigen Strecken, wenngleich das schmale und große Vorderrad etwas mehr Einsatz vom Fahrer erfordert.
Im Gelände geht im Vergleich mit anderen großen Reiseenduros sehr viel mit der AT, hier spielt sie ihre Vorteile der 21/18er-Bereifung und der langen Federwege voll aus. Durch das hohe Gewicht muss man sich allerdings deutlich mehr anstrengen und etwas umsichtiger fahren als mit kleineren Enduros im 200-kg-Bereich. Auch Wendemanöver auf schmalen Wegen oder gar Singletrails können schnell mal schweißtreibend werden (auch das Gewicht wurde ja im Rahmen der Modellpflege und -weiterentwicklung etwas reduziert). Trotzdem muss man mit der AT kaum Angst haben, irgendwo mal nicht weiterzukommen.
Würde ich die AT gegen ein anderes Motorrad eintauschen? Ja, und zwar gegen eine bessere AT! Das heißt für mich: ein deutlicher Gewichtsvorteil von 40 kg. Dafür darf es gern auch weniger Leistung sein: 800 ccm +/- 50 mit 80 PS und 80 Nm bei 200 kg fahrfertig, alles andere unverändert (gut, den Tempomat nehme ich auch noch). Die Nachfolgemodelle meiner 2016er-SD04 gehen da gewichtsmäßig schon in die richtige Richtung, jedoch ist mir der Gewichtsvorteil gegenüber meiner noch nicht groß genug (6 kg Einsparung, hauptsächlich durch die Lithium-Ionen-Batterie). Vor allem auf das DCT möchte ich auf keinen Fall mehr verzichten (ich weiß, das widerspricht sich mit der Gewichtsersparnis... 😄).
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